Re: Beltrami


[ Zauberspiegel Wissenschaft Ideenfabrik ]


Geschrieben von Gabi am 19. Oktober 2004 11:43:46:

Als Antwort auf: Beltrami geschrieben von aliquis am 18. Oktober 2004 22:16:15:

>>Du hättest aber schreiben müssen: Kompensierte Magnuskräfte.
>Hätte ich nicht, denn wenn die Richtung des Strömungsvektors und die des Zirkulationsvektors an jedem Ort lokal übereinstimmen, dann tritt keine Magnuskraft auf, und was nicht auftritt, kann auch nicht kompensiert werden. Das folgende Beispiel wäre deshalb unzutreffend.

Gerade lokal stimmen sie NICHT überein. Nur global, was aber unwichtig ist für die Kräfte am Punkt.
Der Witz beim Kreuzprodukt von Strömungsrichtung und Zirkulation ist die unterschiedliche Liniendichte: Wo beide Anteile gleichlaufend sind, werden es mehr, wo sie gegenläufig sind, werden es weniger.
Im Grunde geht es um die Ermittlung von senkrechten Gradienten in der Strömung.
Die Beltramiströmung besitzt noch Gradienten. Zwar sind sie nicht so geartet, dass die gesamte Strömung eine einheitliche seitliche Kraft bekommt, wie etwa ein Tragflügel von unten, aber die einzelnen Strömungslinien haben auf Kräfte zu reagieren.
Die Kräfte sind wie immer im 90-Grad-Winkel auf die Strömung gerichtet.
In der Ebene senkrecht zur Strömung:
a) symmetrisch radial von allen Seiten
b) pro Radiale ein Vektor nach innen und ein Vektor nach außen, wegen entgegengesetzten Fließens

>>Es ist auch ein Ausschnitt aus dem Wirbelrohr: Zwei entgegengesetzte Hauptflussrichtungen gleichzeitig.
>Das ist es wirklich. Im Wirbelrohr haben wir eine Beltramiströmung.

Was sagst Du zu dem von mir vermissten Umkehrstau am heißen Ende des Rohres?
Bist Du auch der Meinung, dass in einer Wasserwelle das Wasser sich geradlinig bewegt, nur weil es die Welle tut ?

>Es geht nicht darum, was Beltrami will, genauso wenig geht es darum, was Du willst, aber es geht hier darum, was Beltrami postuliert, beobachtet und experimentell nachgewiesen hat – und was deshalb real ist.
>PS.: Beltrami ist übrigens aus dem neunzehnten Jahrhundert, nicht aus dem zwanzigsten.

Hochgeschwindigkeitskameras gabs damals noch nicht.
Experimentell ist die Strömung im heutigen Wirbelrohr auch. Was, wenn man sogar heutzutage mit der Geschwindigkeitsauflösung der Augen zufrieden ist ?
Und sich einfach auf Beltrami beruft ?
Ich frage wieder: Warum kein Stau ?

Kennnst Du Karman-Wirbelstraßen ?
http://www.top-wetter.de/lexikon/k/karmanwirbelstrasse.htm
Warum wohl sollten die sich bilden nach einem Hindernis, wenn nicht schon vorher eine (symmetrische) Pulsation in jeder Strömung steckt, die dann durch die Störung asymmetrisch und damit sichtbar wird ?
Und warum sollte der Umkehrpunkt im Wirbelrohr eine völlig strukturlose Wirbelgegenströmung erzeugen ?

>>So, wir nehmen jetzt mal einen Torkado (einen aus Luft), packen ihn bei seinen Polen und strecken ihn so lang, dass er in das Wirbelrohr passt, in den Bereich, in dem die Axialströmung in beiden Richtungen vorliegt. Das ist eben der Bereich zwischen Drucklufteintritt und Warmluftaustritt.
>Und jetzt sag mir bitte, wo der Unterschied zu vorher ist.

Du vergisst eine wichtige Eigenschaft des Torkado: Das Pumpen aus dem Mutterfeld. Ein so gewaltsam in ein Rohr gepresster Wirbel hat keine Chance, die naturrichtige Form anzunehmen. Nicht umsonst suche ich nach nach quantitativen Gesetzen.
Selbst ein Wirbel im Wasserglas, mit dem Kaffelöffel oder mit dem Milchschäumer erzeugt, ist kein Torkado.
Er ist nicht annähernd selbststabil, braucht ständig das Rührgerät und steht bzgl. Gravitationsfeld auf dem Kopf.
Ich schrieb das alles schonmal, aber das war vor Deiner Zeit.

Wenn sich Unterströmungen bilden, die im Wirbelrohr auf kürzeren Strecken den Radius variieren, dann könnten dafür genug freie Parameter da sein, um ein Pumpen (Quelle: Hauptströmung aus der Einlassdüse) einzustellen und fortzuleiten. Ein senkrecht gestelltes WirbelRohr (heiß nach unten) wäre natürlich noch besser, weil es extern beschleunigt wird. Die Leute von www.fluidmotor.com habendas richtig gemacht.

MfG
Gabi





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