Beltrami


[ Zauberspiegel Wissenschaft Ideenfabrik ]


Geschrieben von aliquis am 18. Oktober 2004 22:16:15:

Als Antwort auf: Re: Selbstverantwortung geschrieben von Gabi am 18. Oktober 2004 10:25:28:

Hallo Gabi,

>Na schön, starr ist er wirklich nicht. Du hättest aber schreiben müssen: Kompensierte Magnuskräfte.

Hätte ich nicht, denn wenn die Richtung des Strömungsvektors und die des Zirkulationsvektors an jedem Ort lokal übereinstimmen, dann tritt keine Magnuskraft auf, und was nicht auftritt, kann auch nicht kompensiert werden. Das folgende Beispiel wäre deshalb unzutreffend.

>Oder als Beispiel das Koaxialkabel, bei dem sich nach außen fast keine Magnetfelder zeigen. Sie zeigen lediglich (sich kompensierend) in entgegengesetzte Richtung, sind aber vorhanden.

>Es ist auch ein Ausschnitt aus dem Wirbelrohr: Zwei entgegengesetzte Hauptflussrichtungen gleichzeitig.

Das ist es wirklich. Im Wirbelrohr haben wir eine Beltramiströmung.

>Da klappt also der Betrag von w in radialer Richtung das Vorzeichen um.

Na ja, umklappen? Die Strömungsrichtung dreht sich mit wachsendem Radius ganz kontinuierlich in die Gegenrichtung.

>Danke. Dieses Bild kannte ich nicht, jetzt erst weiss ich, was Du meinst.

Den Eindruck habe ich noch nicht.

>Aber das Wort Flussrichtung ist definitionsbedürftig. Du meinst die Ausbreitungsrichtung, ich meine den exakten Geschwindigkeitsvektor. Dieser Transversalanteil wird dadurch unter den Teppich gekehrt, genau wie der Longitudinalanteil, wenn man sich mal klarmacht, dass die Teilchen gar nicht fließen werden, wie Beltrami das will.

Es geht nicht darum, was Beltrami will, genauso wenig geht es darum, was Du willst, aber es geht hier darum, was Beltrami postuliert, beobachtet und experimentell nachgewiesen hat – und was deshalb real ist.

>Sie werden Rosetten machen, also auch von außen nach innen fließen und zurück ("geheime" Zirkulation Gamma; beides zusammen: räumlicher Wirbel T.).

Sie würden evtl. Rosetten machen, das stimmt schon, wenn nur die z-Richtung da wäre und keine Zirkulation, d.h. wenn es nämlich keine Beltrami-Strömung wäre.
Im Wirbelrohr fließt das Gas tatsächlich von außen nach innen und zurück: vor dem Warmluftauslass kehrt es radial einwärts um, und auf dem Rückweg, vor dem Drucklufteinlass kehrt es radial auswärts um (dass dies in der Dir bekannten Zeichnung nicht so dargestellt wird, ist nicht mein Fehler); die austretenden Luftströme haben nur einen Restdrall (auch das wird in der Zeichnung nicht sauber dargestellt).
Und somit ist das Ganze ein räumlicher Wirbel und hier wird keine Achse unter den Teppich gekehrt.

>Die Beltramiströmung verfälscht die mikroskopischen Fließvorgänge.
>Das zeigte hier schon die Benutzung von Begriffen, um sie zu erklären.
>Kein existentes Rad, das man gesehen haben muss.

Mal sehen, wie lange Du das noch behauptest.

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So, wir nehmen jetzt mal einen Torkado (einen aus Luft), packen ihn bei seinen Polen und strecken ihn so lang, dass er in das Wirbelrohr passt, in den Bereich, in dem die Axialströmung in beiden Richtungen vorliegt. Das ist eben der Bereich zwischen Drucklufteintritt und Warmluftaustritt.

Und jetzt sag mir bitte, wo der Unterschied zu vorher ist.

Auf bald,


aliquis

PS.: Beltrami ist übrigens aus dem neunzehnten Jahrhundert, nicht aus dem zwanzigsten.
Der müsste Dir doch sympathisch sein :-)




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