Lichtgeschwindigkeit als Grenzgeschwindigkeit?


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Geschrieben von Elmar aus Bielefeld am 11. Februar 2003 21:09:19:

Als Antwort auf: "Das Dogma der Lichtgeschwindigkeit als Grenzgeschwindigkeit" geschrieben von Ekkehard Friebe am 11. Februar 2003 17:40:35:

Hallo Ekkehard,

Die Aussage
>Aufgrund des von EINSTEIN angegebenen relativistischen Additionstheorems der Geschwindigkeiten, das auf dem "Postulat der Konstanz der Lichtgeschwindigkeit" beruht, gilt die Lichtgeschwindigkeit allgemein als eine unüberschreitbare GRENZGESCHWINDIGKEIT.

trifft nicht ganz zu.
Aus dem genannten Grund wird lediglich gefolgert, dass Körper mit Ruhemasse nicht von Unter- auf Überlichtgeschwindigkeit beschleunigt werden können.

Insbesondere folgt daraus gar nicht, und das wird auch nicht
>in fast allen Lehrbüchern behauptet,
(jedenfalls nicht in den guten)
>es wären noch niemals Überlichtgeschwindigkeiten gemessen worden.

Insbesondere kann z.B. die Phasengeschwindigkeit von Licht bei anomaler Dispersion über c liegen, das ist allseits anerkannt und widerspricht nicht mal der Relativitätstheorie.

Auch Überlichtgeschwindigkeit materieller Objekte (Stichwort "Tachyonen") ist prinzipiell gar nicht ausgeschlossen, wenn man nicht noch eine weitere Annahme über die Kausalstruktur der Welt hinzunimmt, die logisch unabhängig von der Gültigkeit der Relativitätstheorie ist.

Gruß, Elmar

P.S. Auf der verlinkten Seite ist mir zu unübersichtlich, was da wodurch begründet oder widerlegt werden soll.
Der prominente Gebrauch des Wortes "Dogma" scheint mir zu suggerieren, dass manchen der genannten Leute unterstellt wird, sie glaubten Dinge die sie gar nicht verstehen, nur weil es jemand Wichtiges sagt (ob man das so negativ auffassen will, hängt natürlich auch von der eigenen Einstellung zur katholischen Kirche ab, woher der Ausdruck ja stammt). Leider wird das gar nicht klar ausgesprochen oder gar nachvollziehbar begründet.
Auch ersetzt die Betrachtung des Obrigkeitsdenkens von irgendwelchen Leuten natürlich nicht die sachliche Auseinandersetzung mit ihren Aussagen. Das häufige Springen zwischen diesen Ebenen macht es auch nicht gerade leichter, einem Sachargument zu folgen.




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